Hotels und Gastronomie sind zufrieden mit der Hannover Messe

Stand: 25.04.2024 20:35 Uhr

Ein Großteil der Hotels zur Hannover Messe ist ausgebucht oder zumindest gut belegt. Es gibt kaum freie Tische in Restaurants und Pubs. Aber: Die Messe-Gäste machen die Nächte nicht mehr durch.

von Jan-Henrik Ipsen

Knapp ein Drittel der Hotels in Hannover sind laut dem Branchenverband Dehoga zur Hannover Messe komplett ausgebucht. Die meisten anderen Hotels seien ebenfalls gut ausgelastet. Und die Zimmer, die noch frei seien, seien deutlich teurer als außerhalb der Messe: Zwischen 200 bis 700 Euro pro Nacht kostet ein Hotelzimmer in der Landeshauptstadt momentan, heißt es von der Dehoga. Messe-Gäste würden deshalb auch auf nahegelegene Städte wie Göttingen, Braunschweig oder Peine ausweichen. Die Hannover Messe erwartet nach eigenen Angaben wieder um die 130.000 Besucherinnen und Besucher.

Altstadt profitiert von der Messe

Viele Besucherinnen und Besucher der Hannover Messe kehren abends in der Altstadt ein. Ein wichtiges Geschäft für die vielen Kneipen und Restaurants. Wie zum Beispiel für den Irish Pub "Alt-Hanovera". Barkeeper Florian Frankl erzählt, dass gerade zur Messe der Pub sehr gut besucht sei. Messen seien wichtig für das Geschäft: Wem es im "Alt-Hanovera" gefalle, der empfehle die Kneipe im Freundes- oder Kollegenkreis. Das Ganze sei "ein Riesengeschäft, dass man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen sollte", so Frankl.

Stammgäste kommen seit 40 Jahren

Auch das "Hotel an der Marktkirche" ist komplett ausgebucht. Friedrich Strecker hat den Familienbetrieb zusammen mit dem Restaurant "Grübchen" vor 40 Jahren gegründet - und damals genau zur Messe eröffnet. Das Restaurant betreibt mittlerweile sein Sohn. Viele von Streckers Gästen würden seitdem jedes Jahr in sein Hotel kommen, sagt er. Im "Grübchen" sind abends alle Tische reserviert. Strecker ist mit dem diesjährigen Messegeschäft zufrieden.

Um 23 Uhr ist meistens Zapfenstreich

Auch im "Broyhan Haus" in Hannovers Altstadt ist Wirt Gerd Jäpel mit dem Messegeschäft nach eigenen Angaben zufrieden. Hier bekommen Gäste ohne Reservierung abends selten noch einen freien Tisch. Und das, obwohl das Restaurant rund 120 Menschen Platz auf drei Etagen bietet. Die Messe-Gäste würden die traditionelle deutsche Küche schätzen, so Gerd Jäpel. Aber es sei nicht mehr so wie früher: "Da gab es immer einen harten Kern", der bis in die Nacht blieb. "Heute konzentriert sich das alles so auf zwei, drei Stunden." Um 23 Uhr sei heutzutage meistens Schluss.

Ruf nach mehr Veranstaltungen

Diesen Wandel im Verhalten der Messe-Gäste bemerkt auch Friedrich Strecker im "Hotel an der Marktkirche". Die Besucher blieben nicht mehr so lange. Er sorgt sich um die Zukunft von Familienbetrieben. Die Stadt solle versuchen, mehr Veranstaltungen nach Hannover zu holen, fordert er. Auch der Branchenverband Dehoga fordert mehr Veranstaltungen für die Landeshauptstadt, "damit man eine möglichst gleichbleibende Auslastung hat". Denn die vormals großen Messen würden "immer kürzer und kleiner", sagt Geschäftsführerin Kirsten Jordan vom Dehoga-Bezirksverband Hannover.

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